SEL • Künstlerin Selma

selma frey

Ich wurde 1965 in Wien geboren und schon in jungen Jahren entfaltete sich meine Leidenschaft für Farben und Formen. Nach der Matura in Bildnerischer Erziehung entschied ich mich zwar für ein anderes Studium, doch die Malerei blieb immer ein Teil von mir, der mich nie ganz losgelassen hat.

Seit 2009 widme ich mich wieder intensiver meiner künstlerischen Arbeit. Ab 2019 hatte ich die Möglichkeit, mein Können an der Kunstfabrik Wien bei nationalen und internationalen Dozentinnen und Dozenten weiterzuentwickeln. Von 2020 bis 2022 besuchte ich dort die dreijährige Meisterklasse, eine prägende Zeit unter der inspirierenden Begleitung von Martin Veigl, Lucia Riccelli, Mike Büchel und Bogdan Pascu. Seit 2025 setze ich meine künstlerische Vertiefung in der Meisterklasse bei Alexander Anthony Newley fort.

In diesen Jahren hat sich mein eigener Stil kontinuierlich geprägt – unter dem Einsatz von Öl- und Mixed-Media-Techniken mit besonderem Fokus auf Porträtmalerei.

Seit 2019 stelle ich meine Arbeiten regelmäßig in Österreich und Italien aus.

Die Malerei ist für mich bis heute ein Ort des Ankommens und des stillen Dialogs mit dem Leben.


„Die Kunst ist zwar nicht das Brot, wohl aber das Salz des Lebens.“

– “frey” nach Jean Paul (1763–1825)

SEL DE LA VIE

Die Künstlerin gibt durch Beimengung diverser "Ballaststoffe" ihren Bildern mehr Substanz, verleiht ihnen zudem mittels Collageelementen Struktur, eine lebendige Oberfläche. Was nicht heißt, die Arbeiten wären oberflächlich, hätten keine Tiefe.

Die zweite Dimension erhält dadurch eine dezente, subtile Haptik. Diese sinnliche Malerei, die nicht allein den Seh- sondern obendrein den Tastsinn anspricht (Technik: Acryl, Öl, Kohle Marmormehl, Sand und Gefühle auf Leinwand), hat definitiv Körper. Nicht zuletzt, doch nicht ausschließlich, weil sie figurativ ist. Vorallem freilich ist sie menschlich.

Gesenkte Blicke oder solche, die sich nachdenklich in die Pupillen zurückzuziehen scheinen, nach innen gewandt sind, Gesichter, auf die sich eine melancholische Stimmung legt und Akte, die keine Physiognomie brauchen um Emotionen wie Einsamkeit oder Sehnsucht auszudrücken.

Die Feinheiten verschmelzen spannend und behutsam mit dem Rauhen, Rohen Groben, während die zeichnerische Linie einen delikaten Dialog mit einer sehr körperlichen materiellen Malerei führt, in der das Flüssige zum emotionalen Moment gerinnt, mitunter zu einer regelrechten Hornhaut verkrustet. Überall zeigen Brüche, Spuren und Blessuren von der Verletzlich- und Vergänglichkeit und zugleich Stärke der menschlichen Existenz.

– Claudia Aigner, Kunsthistorikerin, vormals Kunstkritikerin in der Wiener Zeitung